1980

Mit dem VW-Bus durch England

Antiken in englischem Privatbesitz

Projektleitung

Dr. Hansgeorg Oehler (†)

English summary

In the 18th century the Mediterranean regions were a favourite destination for the European nobility and the wealthy middle class. On their Grand Tour in Italy, English travellers collected several antique artworks. Numerous sculptures from Italy and the Levant then came to England as "souvenir of travel" and became English private ownership. Under the direction of Dr. Hansgeorg Oehler the “Forschungsarchiv für römische Plastik“, founded in 1964 at the Archaeological Institute of the University of Cologne, began to document the private collections photographically, as well as to evaluate and to publicize them. The first photographic campaigns of the larger collections started in 1972.

Im 18. Jahrhundert waren die Mittelmeergebiete ein beliebtes Reiseziel für den europäischen Adel und das wohlhabende Bürgertum. Englische Reisende entwickelten auf ihrer Grand Tour durch Italien eine Sammelleidenschaft für antike Kunstwerke. So gelangten damals zahlreiche Skulpturen aus Italien und der Levante als „Reisesouvenir“ nach England und gingen dort in englischen Privatbesitz über.

Unter der Leitung von Dr. Hansgeorg Oehler machte es sich das 1964 gegründete Forschungsarchiv für römische Plastik am Archäologischen Institut der Universität zu Köln zur Aufgabe, die privaten Sammlungen fotografisch zu dokumentieren, wissenschaftlich auszuwerten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Erste Fotokampagnen zur Erfassung der größeren Sammlungen starteten im Jahr 1972. Ab 1977 begab sich die Forschergruppe um Dr. Oehler und Dr. Irmgard Hiller mit finanzieller Unterstützung der damals kurz zuvor gegründeten Gerda Henkel Stiftung in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geliehenen VW-Bus erneut auf die Reise.

Die geplante Reiseroute für das Jahr 1977 mit dem VW-Bus

Internationale Bekanntheit erlangte das Projekt 1978 beim Internationalen Archäologenkongress in London. Über die dort ausgestellten 154 Großfotos und erklärenden Schautafeln berichteten unter anderem die BBC und der Westdeutsche Rundfunk. In den Folgejahren widmete sich die Forschergruppe auch den kleineren und mittelgroßen Sammlungen und machte immer wieder erstaunliche Funde. So schreibt Hansgeorg Oehler im Oktober 1978: „In Farnborough fanden wir eine Sammlung römischer Büsten vor, die seit ihrem Transport nach England vor 200 Jahren kein Archäologe gesehen hat.“

Wir haben mit Prof. Dr. Dagmar Grassinger, die lange Zeit im Projekt zu den Antiken im englischen Privatbesitz mitgewirkt hat, im Forschungsarchiv des archäologischen Instituts (CoDArchLab) der Universität zu Köln über das Projekt gesprochen.

Prof. Dr. Dagmar Grassinger im Gespräch mit Georgios Chatzoudis

Projektinformationen

Projekttitel Antiken in englischem Privatbesitz
Projektleitung   

Dr. Hansgeorg Oehler (†)

Institution Universität zu Köln
Fachbereich Archäologie

Karte

Projektort
   
Projektleitung
Dr. Hansgeorg Oehler (†)
Prof. Dr. Dagmar Grassinger

Titelbild: Raoul Laev und Irmgard Hiller in Hever Castle [Bildquelle: Forschungsarchiv für Antike Plastik]. Portraitfoto Prof. Dr. Grassinger: Gisela Geng.

1979

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1981

Der erste Stiftungslehrstuhl